Kennt ihr Rumi? Er war ein persischer Mystiker, der vor über 700 Jahren gelebt hat – und viele meiner Lieblingszitate sind von ihm.
lieblingsautoren
Patrick Süskind: Drei Geschichten und eine Betrachtung
Frisch gelesen: Drei Geschichten und eine Betrachtung von Patrick Süskind.
Herr Süskind schreibt mit einer schwebenden Eleganz, die seine klugen, tragischen und humorvollen Geschichten hinreißend schön macht… und er tut auf eine eigentümlich selbstverständliche Art, so als wäre Erzählen für ihn wie Atmen – etwas, das einfach so sein muss.
Ich bin ein großer Fan seiner Bücher – „Die Taube“, oder auch „Die Geschichte von Herrn Sommer“ gehören zu meinen Lieblingen, die ich immer wieder lese. Wer atemlose, in sich ruhende und sprachgewaltige Geschichten über kleine große Dinge mag, ist hier richtig.
(Und jetzt mal ehrlich: Wie könnte man so etwas denn nicht mögen? Das wäre, als würde man Nougatschokolade blöd finden. Gibts ja gar nicht. 😉 )
Montagsfrage: Ignorance is bliss?
Ein neuer Montag, ein neues Glück: Wenn du ein/e Buch(reihe) restlos vergessen könntest, um es/sie noch mal neu zu lesen, welche/s wäre das?
Also ich oute mich jetzt mal als Langweilerin. Meine Lieblingsbücher lese immer wieder gerne, egal wie gut ich sie schon kenne. Ich finde, das ist wie bei einer Beziehung: Am Anfang ist es total aufregend und spannend … das bleibt natürlich nicht genau so, aber dafür entwickelt sich eine tiefere Art von Liebe. Man kann die Wortbilder mehr genießen, die perfekten Formulierung, findet kleine Schätze, die der Autor in die Bücher eingebaut hat. Referenzen zu anderen Büchern, Querverweise, ironische Anmerkungen. Versteht die Charaktere besser, sieht symbolische Bedeutungen.
Deswegen würde ich das gar nicht wollen – ich finde, bei richtig guten Büchern wird das Lesen mit jedem Mal besser. Vielleicht auch, weil ich es eh gar nicht so gerne mag, wenn es total nervenzerfetzend spannend ist: Da blättere ich ganz oft vor um zu sehen, ob alles gut ausgeht. Ja, ich bin ein Happy-End-Mädchen. Hoffnungslos romantisch und so. 😉
lieblingsgedichte #2: Rainer Maria Rilke
Ich mag Herrn Rilke, ich mag seinen Umgang mit Sprache. Dieses hier hab ich irgendwann in der Grundschule entdeckt, und dann hat es mich für Jahre begleitet. Heute erinnert es mich an diese Zeit, wie ein vergilbtes Foto in einer Holzkiste voller Andenken.
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Rainer Maria Rilke, 21.11.1898, Berlin-Wilmersdorf