Meine großartige Lektorin Susanne hat sich spitzzüngig über die (Selbst)Vermarktbarkeit weiblicher Autorinnen verbreitert.
Pöse mit großem P … und sehr lesenswert! 😉
https://www.facebook.com/Textehexe
Meine großartige Lektorin Susanne hat sich spitzzüngig über die (Selbst)Vermarktbarkeit weiblicher Autorinnen verbreitert.
Pöse mit großem P … und sehr lesenswert! 😉
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… FM3:
7 Monate meines Lebens, 86.642 Wörter oder 243 Seiten…
Seit Freitag hab ich es noch einmal komplett durchgearbeitet und viel zu wenig geschlafen. Bis mir Mr. Cole schon ungefragt halbstündlich Kaffee an den Schreibtisch geliefert hat. Einmal hat er mich beim Trinken beobachtet und gemeint: „Schmeckt man gar nicht, den Wodka, den ich dir in die letzten Tassen gekippt habe, oder?“
HarrHarr. 😉
Aber das Manuskript ist endlich fertig überarbeitet und seit soeben unterwegs zur fantastischen Andrea Weil, einer meinen beiden Lektorinnen, die die zweite Lektoratsrunde übernehmen wird.
Mal sehen, ob ich gut umgebaut habe. Ob noch irgendwo Nahtstellen sind. Ob meine Formulierungen passen. Welche Wortwiederholungen sie aufstöbert. Falls irgendwo im Text eine „Deckeldame“ vorkommt, liebe Andrea: Ich war das nicht. Word hat beschlossen, jeder Dackeldame ein „e“ zu spendieren.
Ich werd jetzt jedenfalls für ein paar Tage Urlaub machen, während Andrea sich mit der Machete durch den Text arbeitet. Gähn!
Meine nette Lektorin Susanne Pavlovic hat auf der Leipziger Buchmesse einen Vortrag gehalten. Gehört gehört! 😉
https://www.voicerepublic.com/talks/lektorat-was-selfpublisher-daruber-wissen-mussen
Guten Morgen!
Mein supernetter Grafiker Paul hat mir gestern Abend noch eine weitere Variante geschickt – jetzt mit Wolken 😉 … Was meint ihr dazu?
zum Vergleich nebeneinander – ich denke, mir gefällt die neue Version besser. Aber eure Meinung würde mich sehr interessieren 🙂
Gestern habe ich ziemlich lange mit meiner Lektorin wegen der Drachensachen telefoniert. Susanne schreibt selbst auch – praktischerweise High Fantasy. Wir haben gemeinsam mein Projekt abgeklopft, und sie hatte ein paar großartige Anregungen und Einwände. Ich habe das Gefühl, meine Geschichte wird immer dichter, mein Worldbuilding logischer. Jetzt hab ich ein paar neu vollgekritzelte Seiten mit Ideen und Entwicklungen, die ich in den nächsten Tagen in den Plot einarbeiten werde. Und hab ich schon mal erwähnt, dass ich es kaum abwarten kann, wieder weiterzuschreiben? 🙂
Außerdem hab ich mit Mr. Cole die wissenschaftliche Seite meiner Drachensachen besprochen. Auch wenn das nicht vorkommen wird – mir ist es echt wichtig, dass alles auch im Hintergrund Sinn macht. Und es ist wirklich praktisch, einen Chemiker mit Vorliebe für Quantenmechanik im Haus zu haben. Zeitreisen, Dimensionssprünge, Giftcocktails, Energieebenen, Astralreisen, morphogenetische Felder: egal mit welchen Fragen ich ankomme, er hilft mir weiter.
Und während die ganzen neuen Infos in meinem Kopf vor sich hinblubbern, steht erst mal Fotoretouche und Überarbeiten von FM3 auf dem Programm. Meine Problemfälle für heute lauten wie folgt: 😉
Solch nette Dinge schreibt mir meine Lektorin Susanne in ihren Mails:
Deine Geschichte habe ich wie immer sehr genossen. Ich mag einfach die Art, wie du mit Sprache umgehst, und du hast auch ein ganz sicheres Gespür dafür, wie du Szenen komponierst. Man kann sich von Spannungskurve zu Spannungskurve durch den Text tragen lassen.
und:
Ich bin (…) sehr angetan, genieße deine Sprache sehr und deine ganz eigene Art, diese Geschichte zu erzählen.
… aber dann kommts:
Meckerpunkte beziehen sich wie im letzten Teilstück auch hier wieder auf Adeles emotionale Befindlichkeit, die mir zu dramatisch ist für den vergleichsweise geringen Auslöser – man hat den Eindruck, sie hätte als Einzige einen Flugzeugabsturz überlebt und wäre zwei Jahre im Dschungel verloren gewesen. Näheres dazu wieder am Text.
Na dann. Und ich hatte schon Angst, das Feedback wird verheerend. Ha! Damit muss ich nur das ganze letzte Drittel überarbeiten. Zusätzlich zu der gewaltigen Baustelle im ersten Drittel. Kein Problem!
Dass Susanne vermutlich wie immer Recht hat, macht es auch nicht besser.
Immerhin amputieren wir hier an meinem Kopfbaby rum, und das schmerzt.
Wobei das Schräge daran ist, dass ich das Lob sowieso nie glauben kann. Und würde sie weniger kritisieren, dann wär ich total unzufrieden. Vielleicht bin ich so eine Art Schreibmasochistin? #weird
Naja. Wenn mir nochmal jemand damit kommt, dass es so schön einfach ist, Liebesromane zu schreiben, dann werd ich ??!##?!??`!!!# nett lächeln.
Ich brauch Nutella!
Gibts das eigentlich auch in Fässern?
Wie werden eigentlich die Daten für Bestsellerlisten erhoben? Bei der Welt gibts einen interessanten Artikel dazu.
Andrea Weil (eine meiner beiden Lektorinnen) hat einen lesenswerten Artikel über Ethik für Journalisten, Blogger und Autoren in ihrem Blog veröffentlicht.
Gestern Nacht ist ein Mail von meiner Lektorin mit dem ersten Teil von FM3 eingetrudelt … Und sie schreibt:
Insgesamt finde ich deinen Text wirklich aufrichtig großartig. Sprachlich sind da wunderschöne Perlen dabei, die man einfach nur genießen kann. Emotional wechselst du von einer heimelig-idyllischen Leichtigkeit zur emotionalen Wucht einer Abrissbirne. Wirklich großes Kino.
Ist das nicht supernett? Ich weiß, warum sie meine Lektorin ist 😉 … sie baut mich auf, bevor sie mir all meine Fehler serviert. Autsch.
Jetzt hol ich mir eine Packung Nougatschoki und einen extragroßen Kaffee. Und dann mach ich mich dran, ihre Anmerkungen zu lesen … diesmal bin ich vorbereitet! Mir ist klar, dass mit großer Zielsicherheit meine Lieblingswörter rausfliegen werden. Meine Babies. Schluchz.
Irgendwann werde ich sie (und die Menschheit) davon überzeugen, dass so perfekte Wörter wie „filigran“ viel öfter verwendet werden sollten.
Ich weiß nicht, wie sehr man das auch außerhalb der Selfpublisher-Szene mitbekommt, aber in den letzten Wochen gabs ein paar heiße Themen. Mit regelrechten Schlammschlachten und total unversöhnlichen Lagern.
1) Manche Autoren schreiben ab.
2) Amazon ist super/blöd
3) Lekorat ja/nein, Verlage sind böse/mein Traum
zu 1) Keine gute Idee. Allerdings sollte man sich mit Verdammungen vielleicht auch zurückhalten, wenn man die Hintergründe nicht kennt. So ein Leben bietet einen Menge Möglichkeiten, Fehler zu machen. Und fast jeder hat ein paar Sachen hinter sich, auf die er nicht stolz ist. Ich denke, jetzt über die betroffenen Autoren herzufallen, ist nicht unbedingt der beste Stil. Das wird vermutlich die Rechtsabteilung des betroffenen Verlages erledigen. (Übringes frag ich mich, warum das ein Argument gegen Indies ist – wenn jemand
zu 2) ähm. ja. beides? Ich will einen Telefonjoker.
zu 3) wer da ein wenig nachlesen will, kann hier mal anfangen.
Wenn ich in meinem mittlerweile methusalemischen Alter von 35 eines gelernt habe, dann folgends: Lass die Leute reden. Mach dein Ding. Reg dich nicht auf, das kostet nur Energie und bringt nichts. Steck die Energie lieber in sinnvolle Dinge.
Was nicht heißt, dass es nicht Bereiche gibt, wo es durchaus angebracht ist, zu kämpfen. Aber Windmühlen sind wahrscheinlich der falsche Gegner.
Ich denke, dass meinen Büchern das Lektorat sehr gut tut. Ich sehe es auch als Investition in die Zukunft: Wenn meine Bücher so gut wie nur irgendwie möglich sind, dann kommen meine Leser (hoffentlich) beim nächsten Band wieder mit mir auf Kopfurlaub. Denn wer fährt schon mit jemandem auf Urlaub, dessen Gebrabbel keinen Sinn macht, und der Wörter falsch verwendet? (Außer, das passiert am Abend und es war Martini im Spiel.)
Ob andere Indie-Autoren das auch so sehen, ist mir irgendwie (positiv) egal. Es gibt solche und solche. Und ja klar, es gibt auch Bücher, die trotz Lektorat grauenhaft sind. Und Bücher, die ohne Lekorat sehr erfolgreich sind. Aber das heißt im Umkehrschluß für mich nicht, dass ich das Lektorat einfach sein lasse. Das Argument mancher Indies, dass die Leser nach einem schlechten Indie-Buch nie wieder zu anderen greifen … glaub ich nicht. Passiert ja bei Verlagsbüchern auch nicht. Nicht einmal bei Autoren, oder? Selbst wenn mir ein Buch mal nicht gefallen hat, kauf ich vielleicht trotzdem wieder eines von diesem Autor.
Und was diese Verlags-Sache angeht: Ich denke, das fast alle Indies einen Verlagsvertrag annehmen würden, wenn die Konditionen halbwegs passen. Auch wenn sie vorher behaupten, dass sie das niemals tun würden, weil Verlage moralisch eine Stufe unterhalb vom Herrn der Fliegen stehen. Klar verdient man als Indie pro Buch mehr, aber in den Buchhandlungen präsent zu sein, ist dafür auch wirklich schwierig. Und die eigene Marketing-Möglichkeiten sind auch deutlich geringer. Ist da vielleicht manchmal ein wenig Futterneid im Spiel? Oder gekränkter Stolz?
Ich verteile jetzt mal ein wenig Gelassenheit im Äther, vielleicht breitet er sich ja aus. Jeder soll die Bücher schreibe, die er will. Qualität setzt sich nicht immer durch- leider. Es gibt viele tolle Indie-Bücher … und auch sehr viele schlechte. Es gibt in den Verlagsprogrammen tolle Bücher und auch viel Schrott. Und sehr viele Gründe bei einem Verlag zu sein – oder eben auch nicht. Das alles sind persönliche Entscheidungen und Geschmackssache. Klar kann man über alles diskutieren, aber man muss dabei nicht unflätig werden.
Oder wie Hortensia sagen würde: Contenance.
Oder, ums mit der besten Band der Welt zu sagen:
Da unter meinen Blogleserinnen auch eine Menge Autorinnen bzw angehender Autorinnen sind, dachte ich mir, ihr interessiert euch vielleicht für ein paar Einblicke ins Leben einer Lektorin? Und vielleicht ist ja auch für die ein oder andere Buch-Aficionada etwas dabei 🙂
Andrea Weil, einer meinen beiden Lektorinnen, war so lieb und hat sich für ein Interview bereit erklärt. Sie hat gemeinsam mit der Textehexe Susanne Pavlovic Teil 1 und Teil 2 meiner Finley Meadows-Reihe lektoriert.
Und jetzt, auf zum Interview:
Hallo Andrea … danke, dass du dir Zeit nimmst!
Danke für dein Interesse 🙂