In Corlys Themenwoche kam neulich eine sehr interessante Frage vor:
Welche Charaktere findet ihr denn unsympatisch oder hasst ihr gar?
Jedes Buch braucht Antagonisten, egal ob in Personenform oder als unpersönliche Kraft, die gegen die Helden arbeitet. Daher mag ich gut geschriebene Bösewichte eigentlich recht gerne – vor allem, wenn ihre Motivation klar wird. Bonuspunkte, wenn sie nicht von Grund auf böse sind, sondern sich nur hier böse verhalten… wie das halt im Leben so ist.
Wobei so ein übergeschnappter, mächtiger Supervillain auch seine Reize hat. Für die Geschichte. Diese Love-to-hate-Charaktere bringen einfach Spannung und mischen die Karten immer wieder neu … Was bliebe sonst von der Geschichte?
Fritzi und Susi trafen sich mit 19 – beiden war vom ersten Moment an klar, dass sie füreinander bestimmt waren. Auch die Eltern und Freunde von Susi und Fritzi waren hingerissen. Die beiden heiraten mit 20 und lebten mir ihren 1,7 gesunden und wohlerzogenen Kinder glücklich und zufrieden in der Vorstadt. Fritzi knüpft gerne Wandteppiche, und Susi singt Donnerstags im Chor. In ihrer Pension wollen sie mal eine Busreise nach Italien machen. Ende.
Seid ihr noch munter? 😉
Was mich aber manchmal dazu bringt, ein Buch wegzulegen, sind unsympathische Helden … ich kann einfach nicht mitfühlen, wenn die Hauptperson dumm, unreflektiert oder nervig ist. Ein Beispiel dafür wäre Scarlett O´Hara aus Gone with the Wind – sie ging mir das ganze Buch lang mit ihrer verzogenen, wankelmütigen und eingebildeten Art auf die Nerven. Poor Rhett!