Montagsfrage: Lesespuren

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Montagsfrage: Machen Lesespuren im Buch ein Buch für Dich wertvoller oder mindern sie den Wert?

Also erst mal find ich das  Wort Lesespuren total schön. Weil ja nicht nur wir Spuren in Büchern hinterlassen, sondern die Bücher auch Spuren in uns.

Und das ist auch schon die Antwort … ich mag normale Gebrauchsspuren an Büchern sehr gerne. Ich mag diese feinen Rillen am Rücken, ich mag es, wenn die Ecken der Bücher weich werden und ich mag auch die Art, wie sich das Papier verändert. Ich finde, das macht Bücher noch schöner.

Allerdings gilt das nur für Taschenbücher. Gebundene Bücher mag ich lieber in „perfekt“. Aber ich mag  gebundene Bücher sowieso nur für ihre Optik, und nicht für ihr Leseverhalten. Daher hab ich kaum welche.

Was ich gar nicht mag, sind Leute, die in Romane kritzeln oder Sachen anstreichen. Vor allem in Bücherei-Büchern! Das find ich rücksichtslos dem Nächsten gegenüber … sowas reißt einen nämlich  aus dem Lesefluss. Und ich verstehe auch dieses Mitteilungsbedürfnis nicht – warum sollte das jemand anderen interessieren, was man da reingekritzelt hat? #weird.

Frühreif.

Heute morgen, nachdem ich Köhlchen in die Schule gebracht hab, hab ich in meinen öffentlichen Büchertauschkasten geschaut, um wieder mal die Bücher zu sortieren. Und dabei hab ich das hier in der Kinderbuchabteilung gefunden.
Was denken sich die Leute dabei? Und was sollen die lieben Kleinen denn da lernen? Ist das nicht ein wenig früh? Und am allerwichtigsten: Ein Ritter names Simon? Ernsthaft? 😉

Der Pumuckl im Hintergrund ist übrigens nicht aus der Bücherei gemopst, sondern aus deren „Zur freien Entnahme“ Regal – für Bücher, die sie aussortieren. Dafür bringe ich dann wieder Bücher hin, die ich in meinem Büchertauschkasten nicht brauchen kann. Wir sind quasi ständig am Dealen, meine Lieblingsbücherei und ich.

Librarian Rhapsody

Hab ich euch schon mal erzählt, dass ich als Kind niemals eine Nacht in einem Spielzeug-Geschäft verbringen wollte, sondern immer lieber in einer Buchhandlung oder einer Bücherei? Ich dachte, dass Bibliothekarin der perfekte Job sein muss: den ganzen Tag lang lesen.

Bibliothekarinnen sind cool. Und: Ich liebe das Internet. Was würde uns ohne es alles entgehen. 😉

wie nackte Männer in Socken

Ihr kennt den Spruch über die Dinge, die ein Mann in seinem Leben tun sollte? Kind zeugen, Haus bauen, Baum pflanzen?

Für mich gibts dann noch was: das eigene Buch in einer öffentlichen Bücherei.
Quieetsch! So cool.

Und ist es nicht hübsch, wie es da so lieb mit seinen neuen Freunden spielt? 😉 #proudmummy

Damit kann man es auch online im Katalog der Büchereien Wien finden. Und vorbestellen. Und in jeder Bücherei in Wien abholen.

Das ist vermutlich megalangweilig für alle außer mich, aber ich hab beim heimkommen natürlich sofort nachgeschaut, wie meine Sommerregenküsse im Online-Katalog aussehen. Hach.

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Meine supernette Bibliothekarin hat mich gefragt, wann der nächste Teil rauskommen wird … damit sie die Info an die Leserinnen weitergeben kann. Ich hab ihr erklärt, dass FM2 bisher nur digital erhältlich ist, weil eben eine Kurzgeschichte … und das sieht gedruckt einfach nicht schön aus. Und Kurzgeschichten mit Spiralbindung rauszubringen geht gar nicht, finde ich.

Bücher mit Spiralbindung sind wie ein nackter Mann nur in Socken: sorry, aber nein. brr. 😉

Doch Rettung naht – FM2 und FM3 werden gedruckt in einem gemeinsamen Band erscheinen, und der landet dann hoffentlich auch in der besten Bücherei der Welt.

Ulli Reichmann (meine Bibliothekarin) schreibt übrigens auch selbst … was jedesmal zu einem netten Getratsche ernsthaften Fachgesprächen unter Kolleginnen führt, wenn ich Bücher zurückbringe. Oder ausborge. So als wär ein Büchereibesuch für sich alleine nicht schon großartig genug. 😉

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Montagsfrage: Liest du auch Bücher, die nicht aktuell (also in den letzten Jahren erschienen) sind, aber nicht zu den Klassikern zählen?

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Na klar. Ich tu mir ein wenig schwer zu verstehen, warum so viele Menschen nur Neuerscheinungen lesen. Ist ja nicht so, als würden Geschichten irgendwie kaputt werden. Ich lese einfach, worauf ich gerade Lust hab bzw was gerade zu meiner Stimmung passt – egal ob neu oder schon älter, Indie, Paperback, E-Book, vom Flohmarkt, aus der Bücherei, englisch oder deutsch. No Fear! 😉