Productive: The Rolling To Do List

Auf der immerwährenden Suche nach dem einen Organisationssystem, das mich glücklich, produktiv und … eben organisiert macht 😉 – hab ich ein neues gefunden. Jaaa, mir ist total klar, dass über Time Management zu lesen ein großartiger Weg ist, um Zeit zu verschwenden. So wie Anti-Prokrastinations-Artikel ein großartiger Weg sind, um zu prokrastinieren. Sehr meta! Like. 😉

Ich verwende ja seit längerem Bulletjournals, und bin eigentlich sehr glücklich damit. Das Konzept, alle meine To-Dos, Notizen, Pläne, Projekte und Buchideen an einem Ort zu haben, Kraut und Rüben, je nachdem wie sie anfallen … und dann per Index einfach zu finden – super. Alles da drin, kein starres System, an das ich mich halten muss.

Was ich nicht so gerne mag, ist, dass frau die To-Dos der einzelnen Tage/Wochen ständig neu überträgt. Ich versteh das psychologische Konzept dahinter, aber mich stresst das (Wahh! Wieso ist das jetzt noch immer nicht erledigt?) und es ist auch irgendwie Zeitverschwendung, dieses ständige Abschreiben und Übertragen.

Bis Anfang diesen Sommers hab ich mein BJ in Kombi mit ICal verwendet. Nachdem ICal aber echt nicht besonders übersichtlich ist, bin ich wieder zu einem Papierkalender zurückgekehrt. Ein total hübscher Kalender der schottischen Designerin Matilda Myres! Seufz. Meine Schwäche für Notizbücher, Kalender und alles was man so in einer Papeterie findet, ist pathologisch, fürchte ich. 😉

Naja. Papierkalender sind anachronistisch und viel unpraktischer, ich weiß. Aber ich mag das so. Durch den Wechsel auf Papier und die Möglichkeit, da Tage besser zu planen, ist allerdings die Notwendigkeit im BJ weggefallen, To-Do Listen täglich zu führen.

Enter: The Rolling ToDoList. Neulich gefunden, ausprobiert, bisher zufrieden. Spart das ewige Abschreiben, ist so ne freeflowing-organisierte Kraut-und-Rüben-Sache, nicht starr (bäh), nicht wartungsintensiv (doppelbäh) und hat den Bonus, dass man viele durchgestrichene Tasks sieht. Yay! Sehr motivierend.

Für ne Weile werd ich das jetzt noch so testen – Papierkalender mit Einträgen für Deadlines und Termine, BJ für Journaling, Besprechungsnotizen, Buchideen, Kochrezepte, Foto- und Buchprojekte, Quotes … und die Rolling To Do List.

Welche Systeme verwendet ihr so, um dem Chaos Herr (bzw. Frau) zu werden?

Planner vs. Pantser

Heute bin ich über diesen Artikel hier gestolpert: https://theconversation.com/the-man-with-no-plot-how-i-watched-lee-child-write-a-jack-reacher-novel-51220

Ich hab eine Schwäche für Bücher über den Schreibprozess anderer Autoren. Irgendwie ist es Balsam für die kreative Seele, dass auch die Großen mit denselben Problemen kämpfen.

So too Lee Child. He wandered around New York, then drifted off to the West Coast, then Madrid, then Sussex, and still had no idea what the hell was going on in his book. If it was a book. Around Christmas time I spoke to him on the phone and he said: “Maybe it’ll make a good short story.” And added: “Maybe I should go back and work in television. I hear it’s improved a lot since my day.” And tossed in stray remarks like: “I guess I’m all out of gas.”

Der Artikel hat mich daran erinnert, dass ich das Buch dazu vor längerem mal gelesen und dann empfohlen hab. Ein Autor beobachtet einen anderen Autor beim Schreiben und schreibt darüber. Mehr Meta geht nicht!

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Lee Child, der Autor der Jack-Reacher-Serie, fällt in die Kategorie der Pantser – diejenigen AutorInnen, die sich einfach auf ihren Hosenboden (aka the pants) setzen und zu schreiben beginnen, ohne zu wissen, wo die Geschichte sie hinführen wird. Stephen King gehört dazu. Der andere Zugang wäre der der Planner, zu denen JK Rowling oder auch yours truly zählen. AutorInnen, die ihre Bücher über lange Zeit im Kopf entwickeln und planen … und das Ende kennen, bevor sie mit dem Schreiben beginnen. Die ganze Buchserien fertig im Kopf haben, und schon viele Bücher weit in die Zukunft denken, die Handlungsstränge langfristig planen.

Ich frage mich seit Längerem, ob diese unterschiedlichen Zugänge Bücher verändern. Geschichten sind lebendige Wesen, die sich ihre Autoren aussuchen – nicht umgekehrt. Geschichten fließen, wenn man als Autor sein Ego zurücknimmt und ihrem Weg folgt, ihnen nichts aufzwingt, sondern sie einfach so sein lässt, wie sie sein wollen – aus sich heraus. Man merkt die Absicht und ist verstimmt, trifft auch auf Bücher zu – wenn der Autor seine eigene Meinung mit erhobenem Zeigefinger vertritt oder unbedingt eine Moral in die Geschichte verpacken will, dann liest sich das üblicherweise anstrengend. (Wer mehr über das Wesen der Geschichten lesen möchte: Big Magic von Elizabeth Gilbert bietet faszinierende Denkansätze.)

Bisher hatte ich alle meine Bücher im Kopf fertig, bevor ich die ersten Wörter getippt habe. Manche haben jahrelange Denkarbeit erfordert, manche waren in ein paar Wochen fertig. Bei jedem hab ich so lange darüber nachgedacht, Dinge im Kopf ausprobiert, recherchiert und Freunde mit Plotlines genervt, bis alles auf unerklärliche Weise eingerastet ist: Die Geschichte macht klick, und dann ist da dieses Gefühl, dass alles richtig ist. Einfach so. Aber alle, aber wirklich alle Geschichten, haben mich dann beim Schreiben überrascht und sich noch verändert.

Vielleicht ist die Methode der Pantser die direktere, ehrlichere – wo Geschichten sich selbst entwickeln, ihren Raum bekommen, wo der Autor blind folgt und darauf vertraut, dass die Geschichte selbst am besten weiß, wer sie sein will. Allerdings merkt man auch, dass diese Methode nur bei wirklich großartigen Autoren funktioniert: oft sind solche (nicht geplanten) Bücher verworren, Handlungsstränge enden im Nichts, Figuren verschwinden ohne Erklärung, das Ende ist abrupt, die Auflösung deus ex machina.

Versuch macht kluch: Neben der Überarbeitung meiner Drachen und der ersten Fassung von FM5 arbeite ich derzeit auch an einer Novelle, die in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung ist. Sie ist mein erstes Buch auf Englisch, und ich hab sie zu schreiben begonnen, ohne eine Ahnung zu haben, wo es hingeht. Mal sehen, wie das funktionieren wird. Kann sein, dass ich für die Rundablage schreibe und um das Wissen reicher bin, dass pantsen für mich nicht funktioniert … oder ich bin am Ende glücklich, zufrieden und sehr erstaunt. 😉

 

 

Just do it.

Guten Morgen, meine Lieben! Wie gehts euch heute? Beinahe Wochenende, yay … falls ihr einen Motivationsschub braucht – das Buch „The 5 Second Rule“ von Mel Robbins liegt derzeit auf meinem Nachtkästchen (habt ihr euch schon mal überlegt was das für ein witziger Name ist? Ein Kästchen für die Nacht? 😂) … und es ist wirklich empfehlenswert.

Ein Buch zu schreiben heißt, sich jeden Tag immer wieder an die Arbeit zu machen. Kein absehbares Ende für lange Zeit. Nicht zu wissen, ob das Ergebnis gut sein wird. Mit Zweifeln zu kämpfen. Geniale Momente zu haben, wenn die Geschichte beim Schreiben lebendig wird. Am nächsten Tag wieder zu zweifeln. Krieg ich das jemals fertig? Wird’s am Papier so gut wie es in meinem Kopf ist? Und das monatelang.

Ahhh… einfach machen. Nicht so viel nachdenken.
#motivation #justdoit #5secondrule #melrobbins

Anarchie

Wie immer in den letzten Tagen vor der Deadline: die Essenslieferdienste in der näheren Umgebung verzeichnen ein Umsatzplus. Und Köhlchen freut sich, dass die Mama plötzlich so ungewohnt nachsichtig ist, was Zeit vor dem IPad angeht. 😉🙈 #drachensachen #jolandastern #deadline #workinprogress

Wegen Renovierung geschlossen

Carl sah Jolanda nachdenklich an und schlug dann das Buch zu. “Herzen werden niemals praktisch sein, es sein denn, man könnte sie unzerbrechlich machen, sagt der Zauberer von Oz. Ich denke, er hat recht.”

Jolanda verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. “Aber manchmal sind sie wegen Renovierung geschlossen.”

#drachensachen #workinprogress