App-Tipp ;)

Eines der Dinge, die ich auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt habe, ist LChoice. Und da bald Weihnachten ist und wir alle vermutlich in den nächsten Wochen (noch) mehr Bücher als üblich kaufen, möchte ich euch diese App vorstellen.

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Ich weiß ja nicht wies euch geht – aber durch eine Mischung aus Perma-Zeitmangel und akuter Faulheit bestelle ich ziemlich oft bei Amazon. Ich will jetzt nicht sagen, dass man das gar nicht darf (immerhin gibts meine Bücher ja nur dort, hüstel … 😉 ) – aber der lokale Buchhandel leidet zweifellos unter der Omnipräsenz des Internetriesen.

Enter LChoice: Einfach App installieren, Buchtitel, Autor oder ISBN eingeben, Details lesen … und dann in den Warenkorb legen.

 

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Der Clou an der Sache: die Bestellung landet bei einem Buchhändler nach Wahl ganz in deiner Nähe. Meinen Lieblings-Buchdealer habe ich ohne Problem in der Liste gefunden, und die erste Bestellung hat toll geklappt. Wenn man seinen Buchhändler nicht in der Liste findet, kann man ihm auch eine Einladung schicken, bei LChoice mitzumachen.

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Ich finde, das ist doch eine tolle Lösung. So bequem wie bei Amazon und man unterstützt dabei den örtlichen Buchhandel. Die App gibts für Android und Iphone, mehr Infos findet ihr hier.

Alle Bilder: (c) Apple AppStore/ LChoice

Kochen mit Köhlchen: Gebackene Mäuse

Gebackene Mäuse erinnern mich immer an meine Oma und die Nachmittage bei ihr. Köhlchen und ich haben heute welche gemacht … Garantiert kein Diätessen und perfekt wenns draußen kalt ist!

Das Original-Rezept meiner Oma geht wie folgt:

Zutaten:
40 dag Mehl,
eine Prise Salz,
3/16l Milch (handwarm),
3 dag Staubzucker,
3 Dotter,
6 dag Butter (in der Milch aufgewärmt),
1 Pkg Trockengerm (Trockenhefe),
Ceres (gibts das in Deutschland auch? Das ist Kokosfett zum Rausbacken).

Und so gehts:
Alle trockenen Zutaten vermengen, Butter-Milch-Mischung und Dotter zugeben und gut vermengen bis ein schöner Germteig entsteht. Eine Stunde im Warmen rasten lassen, kleine Nockerl formen, im Ceres herausbacken. Mit Zucker-Zimtmischung bestäuben, solange sie noch warm sind. Mjam!

Montagsfrage: Weihnachtswunschliste

Heute will das Buchfresserchen von uns wissen:

Welche Bücher haben es auf deine Weihnachtswunschliste geschafft?

Mr. Cole hat mich neulich gefragt, was ich mir zu Weihnachten wünsche … und irgendwie ist mir nichts eingefallen. Also – nicht, dass ich jetzt komplett wunschlos wäre.

Aber ich wünsch mir eher Dinge, die kein Weihnachtsgeschenk sind (mal für ein paar Wochen durch Australien, zum Beispiel), dass wir alle gesund bleiben und meine Drachen so richtig gut werden (#fingerscrossed).

Und dass 2017 friedlicher wird als 2016. (Wenn hier jemand von den Illuminati mitliest: Das wär doch fein, oder? Wie wärs mal mit einer großen Verschwörung zum Wohle der Menschheit? Immer nur böse kann doch wirklich auch nix sein. Ist das nicht öd?)

Was Bücherwünsche angeht: Ich hab zwar eine Amazon-Wunschliste, aber die hat mehr Erinnerungsfunktion für mich und ist als Hilfe für meine Familie gedacht. Weils ob der bereits vorhandenen Anzahl an Büchern in diesem Haus schwierig ist, mir ein neues zu schenken.

Aber, so ganz unter uns … Bücher, die ich unbedingt haben will, die kaufe ich mir das ganze Jahr über, ganz ohne Hilfe vom Christkind. 😉

Mr. Spocks Einfluss auf Liebesromane

Oft sind es gerade Dinge, die außerhalb meiner Kerninteressen (manchmal sogar meiner Wohlfühlzone) liegen, die für meine Arbeit den größten Nutzen haben. Die Abkürzung IDIC ist so ein Fall, denn ohne Mr. Cole und seine Liebe für Star Trek wäre ich wohl nicht so schnell drüber gestolpert.

IDIC ist ein zentraler Bestandteil der vulkanischen Philosophie und steht für Infinite Diversity in Infinite Combinations (unschön übersetzt in etwa: Unendliche Vielfalt in/durch unendliche(n) Kombinationen) … und damit ziemlich genau für das, was Künstler und Kreative tun. Wir nehmen, was da unter der Sonne nicht neu ist, und versuchen es in ungewohnten Mustern anzuordnen.


Das gelingt manchmal besser und manchmal schlechter – selbst mit einer unendlichen Anzahl an Bausteinen und Farben scheint sich das menschliche Gehirn lieber nahe an bekannten Mustern zu bewegen.

Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt, sagt Herr Schiller, und damit beschreibt er ganz gut, was Künstlern vermutlich seit Urzeiten den Arsch rettet bei ihrer Arbeit hilft: Der Flow.

Der Flow ist ein ganz merkwürdig tranceartiger Zustand, in dem man hellwach und unbewusst, egobefreit und hochkonzentriert in seiner Arbeit aufgeht, das Gefühl für Zeit verliert und dabei auf eine unaufgeregte Art zufriedener nicht sein könnte.

Aber wie kommt man in diese kreative Twilight-Zone, in der man sich ein wenig ernsthafter an der kreativen Anwendung von IDIC versuchen kann? Neben Duschen, Auto- und Zugfahren hilft mir Musik. Gut funktioniert für mich auch, einen Song auf Dauerschleife zu hören: Nach ein paar Wiederholungen verliert er seine Bedeutung, tritt in den Hintergrund und ist nur eine Art weißes Rauschen, das den Flow hervorrufen kann. Nachdem ich meine Arbeit fast immer damit beginne, den Text vom Vortag Korrektur zu lesen und zu verbessern, habe ich den Flow oft schon erreicht, wenn ich mit dem Schreiben beginne.

Scheinbar bin ich mit dieser leicht freakigen Verhaltensweise auch nicht alleine: Ich bin schon öfter über Blogbeiträge von Schriftstellern gestolpert, die ebenfalls Musik im Loop verwenden, um the zone zu erreichen. Das Problem dabei ist allerdings, dass der Song vom Gefühl her passen muss … und zwar nicht nur zum Text, sondern auch noch zur eigenen Tagesverfassung. Die Lyrics dürfen nicht zu aufdringlich sein und es sollte sich eine gewisse Gleichmäßigkeit durch den Song ziehen. Englische Texte zerfließen (zumindest für mich) leichter zu sinnbefreiten akustischen Mustern als deutsche.

Es ist also gar nicht so leicht, den „richtigen“ Song zu finden … und so unter uns: diese Suche eignet sich wunderbar zur Prokrastination.  😉

Aber Rettung naht, wenn auch diesmal ohne schimmernde Rüstung und komplett ohne Pferd: Brain.fm. Diese Website und die dazugehörige App liefern flowinduzierende Musik.

Funktioniert bei mir großartig und hat mir in letzter Zeit geholfen, meinen täglichen Wordcount zu erreichen. Auch wenn ich es für Marketingblabla halte, dass die Musik genau für den aktuellen Nutzer generiert wird (Auf Grundlage welcher Daten? Solange sie meine Gehirnwellen nicht über die Kopfhörer messen, stelle ich mir das schwierig vor), ist an der Sache was dran.

Vielleicht klappt es ja auch für euch! Falls ihr es probiert, dann berichtet mir doch über eure Erfahrungen. 🙂

Pscht!

Ich liege auf der Couch, mitten in der ersten Folge der neuen Gilmore Girls, als die Jungs von einem Männernachmittag im Haus des Meeres heimkommen.

Mr. Cole: Hallo!
Ich: Hallo … und pscht! Können wir später reden? Ich gucke gerade Gilmore Girls.
Mr. Cole: Wir waren den ganzen Nachmittag nicht da. Hast du uns nicht vermisst?
Ich: Doch. Sehr. Wahnsinnig. Aber …
Mr. Cole, seufzend: Gilmore Girls.
Ich: Exakt.
Köhlchen kuschelt sich zur mir auf die Couch und fragt: Darf ich mitschauen, Mama? Ich mag die Slow-Mo-Guys auch voll gerne.
Mr. Cole, lachend: Das sind leider nicht die Slow-Mo-Guys. Das sind die Gilmore Girls.
Köhlchen: Um was gehts denn da?
Mr. Cole: Frauen, die ganz viel reden …
Köhlchen, mit großen Augen: Keine Explosionen? Keine Zeitlupe?
Mr. Cole schüttelt betrübt den Kopf.
Köhlchen: Langweilig.
Mr. Cole: Exakt.

😉

Der Anfang ist nah / Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi

Was für ein Text! Was für Kopfbedeckungen! Wow. Bin definitiv hingerissen. Wer kann da schon Nein sagen zu dem Getränk aus der imaginären Minibar. 😉

(…)

Hallo Kugelblitze und Hallo Erdbeben,
Alle die ihr Schild senken, Alle die Schwert heben,
Alle verseuchten, Alle ausgespukten, Alle die im Dunkeln leuchten.
Alle Kugelblitze und Alle Erdbeben,
Alle die ihr Schild senken, Alle die Schwert heben,
Alle verseuchten, Alle ausgespukten, Alle die im Dunkeln leuchten.

 

 

Plotbunnies und die Suche nach dem verlorenen Schatz

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Wie schreibt man ein Buch? Woher kommen die Ideen? Wie wird die Geschichte rund und auf unbestimmbare Weise echt? Diese Fragen landen häufig in meiner Inbox.

Eigentlich ist es sehr einfach: Schreiben. Jeden Tag schreiben. Niemals aufhören. Wenn da nicht die schlechten Tage wären.

Schreiben gehört für mich häufig zu den furchtbar mühsamen Dingen. Die Geschichte wehrt sich, irgendwas sitzt quer … und nichts, was man schreibt, passt.

Bei meinen ersten hundert Versuchen ein Buch zu schreiben, war das dann der Punkt, an dem ich aufgegeben habe. Die Geschichte ist nicht stimmig, die Charaktere weigern sich lebendig zu werden und alles ist ein großer Haufen Bockmist, wie die Übersetzer von Mr. King das so eloquent bezeichnen.

Meistens taucht dann wie zum Hohn auch noch ein Plotbunny nach dem anderen auf: Ideensplitter für Geschichten hoppeln verführerisch neu, großäugig und furchtbar flauschig kreuz und quer durch die Großhinrinde. Jetzt ist die Versuchung groß, die alte Geschichten zu verlassen und diesen neuen Ideen zu folgen: Unabgenutzt und ohne die kleinen Verletzungen, die man im Laufe einer stürmischen Beziehung erwirbt, versprechen sie das große Schreibglück. In viel einfacher.

Aber: Ha! Das ist nur ein Trick. Denn diese Plotbunnies entwickeln in Null-Komma-Nix genau die gleichen zickig-neurotischen Verhaltensweisen wie die alte Geschichte, für die man sie verlassen hat. (Ich vermute mal, manche Männer in der Midlifecrisis kennen das Phänomen.)

Also greift man idealerweise zur imaginären Shotgun, feuert ein paar Mal in die Luft und verscheucht diese lästigen Plotbunnies. Dann seufzt man, schultert die Spitzhacke und fährt mit der Grubenkatze ins Bergwerk der Geschichten, hämmert an taubem Gestein herum und sucht nach der Goldader, die da doch verflucht noch mal irgendwo versteckt sein muss.

Das tut man tagelang. Oder wochenlang. Oder, im schlimmsten Fall: monatelang. Und genau dann, wenn man jetzt aber echt und wirklich aufgeben will, mit Quarzstaub zwischen den zusammengebissenen Zähnen, vogelnestartigem Haar und Schwielen an der Seele, passiert es: Ein bisschen tektonisches Gerumpel, eine schicke kleine Kontinentalplattendrift … und die Dinge greifen auf eine Art ineinander, die einen sprachlos und ehrfürchtig macht.

Charaktere werden echt, lose Fäden schlingen sich von alleine ineinander, Geschichtenstoffe weben sich wie von selbst durch tausendundeine Nacht. Und für eine Weile ist Schreiben das Beste, was es gibt: Wie ein Rausch, echter als die Realität es sein kann und das große Glück.

Wo die Geschichten herkommen, weiß ich nicht – und es ist fraglich, ob ich das je herausfinden werde. Ich vermute, das hat was mit morphischen Feldern, dem Ursprung der Dinge und Quantenmechanik zu tun. Und wenn Mr. Cole und ich gut drauf sind, der Martini in Strömen fließt und wir Nächte durchquatschen, dann glaube ich manchmal für eine Sekunde, dass ich es verstanden habe.

Aber am nächsten Morgen ist es wieder weg. Zurück bleiben Grubenkatze und Spitzhacke, und die Suche nach dem verlorenen Schatz. Und bei genauerer Betrachtung ist diese Möglichkeit an sich schon Geschenk genug.

 

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