Montagsfrage: Ein Blick zurück – wie bist du zum Bücherwurm geworden?
Ich denke, das war fast unvermeidlich. Erstens waren Geschichten meine erste große Liebe, und ich hab schon im Kindergarten alle damit (versucht zu) unterhalten. Denn üblicherweise hat die Welt meine blühende Phantasie nicht zu schätzen gewusst, was vielleicht aber auch daran lag, dass die Grenzen zur Realität für mich seeeeehr fließend waren.
Zweitens war ich fest davon überzeugt, dass Buchstaben eine Art Geheimsprache der Erwachsenen sind, mit der sie die richtig tollen Geschichten nur für sich ganz alleine behalten wollten … um uns Kinder zu ärgern.
Dementsprechend wild entschlossen war ich, möglichst schnell lesen zu lernen. Ich war schon in der Volksschule (Grundschule) eine echte Leseratte, und hab verschlungen, was immer mir in den Weg kam: Karl May, Agatha Christie, Unmengen an Donald Duck Heften, die Gulla-Buchreihe, Nöstlinger, Brenzina, Ende, Hohlbein, Sagenbücher, Kitschromane meiner Oma, Detektivromane … also einmal quer durch den Gemüsegarten.
Ich kann mich noch an eine Buchserie erinnern, die hieß „Dolly“ – da kam ein junges Mädchen diesen Namens in ein Internat. Einige Zeit lang hab ich von einer Tante zu jedem Anlaß den nächsten Band bekommen. Das Problem war nur, dass die Bücher so dünn waren… Wenn ich das neue Buch um 3 Uhr Nachmittags knapp vor der Kaffeejause bekommen hab, war ich üblicherweise mit dem Lesen fertig, bevor meine Tante sich Abends verabschiedet hat. 😉
Bei uns war es eigentlich schon vorgegeben, da unsere Mutter schon sehr viel gelesen hat. Lesen war bei mir, sich flüchten in eine heile, manchmal gefährliche, manchmal romantische Welt. Unser Anfänge waren die Fünf Freunde, Hanni und Nanni, dann einfach so ziehmlich alles was sich fand. Damals war es für mich flüchten in eine heile Welt, heute ist es Entspannung pur. Ich lese immer noch sehr gerne, muss aber aufpassen, denn wenn mich ein Buch fasziniert, vergesse ich alles um mich herum und manchmal muss ich mich zwingen zum Aufhören, sonst würde so einiges liegenbleiben. Ich hoffe, das ich es meiner Tochter auch mitgeben kann, dass lesen was wunderbares ist, für die Fantasie, für den Deutschunterricht und für die Seele
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Ja, ohne Lesen … das wäre kein Leben! 🙂
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Mein Lieblingsbuch von Nöstlinger ist und bleibt „Nagle einen Pudding an die Wand“. Kennst du das? Brezina war damals natürlich auch hoch im Kurs. Erinnerst du dich an den Schnurrbart, den er früher hatte? Der Witz ist, dass viele der anderen Blogger die Bücher vermutlich gar nicht kennen. Eigentlich echt schade. 🙂
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Ich mochte den Denker total gern. Frau Nöstlinger schreibt einach zu österreichisch, um auch in Deutschland erfolgreich zu sein, fürchte ich. Aber verdient hätte sie es allemal!
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Oh ja, die Vorliebe für „Groschenhefte“ meiner Oma hat mir recht früh mit dem Geisterjäger John Sinclair bekannt gemacht 😉 Das hatte ich ganz vergessen.
LG Gabi
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Ab und zu muss ein bißchen Schund einfach sein, finde ich! 🙂
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Das mit Buchstaben als geheime Sprache der Erwachsenen finde ich wirklich süß 😀
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Oh, Dolly haben wir offenbar alle gelesen! Das mochte ich auch!
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Ein amüsanter Beitrag 🙂 Ich lese heute noch gern fast alles, was mir in die Hände fällt, obwohl ich sehr wenig lese. Aber es schadet nie, seinen Horizont zu erweitern. Früher habe ich in der Bibliothek zufällig Bücher ausgewählt und ausgeliehen. Das war lustig 🙂
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In der Bibliothek war ich noch nie so mutig, Bücher zufällig auszuwählen… großartige Idee! 🙂
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