Adieu, adieu, du schnöde Welt.

Falls ihr ab sofort nichts mehr von mir hört – dann wurde ich von irgendeiner Anti-Terror-Einheit verhaftet. Und das kam so:

Heute war ein Heizungstechniker da, und hat sich um die Jahreswartung unserer Wärmepumpe gekümmert. Köhlchen war ganz aufgeregt und hat ihn niedergeplappert, ich hab ihn mit Getränken versorgt. Die ganze Zeit über war er gesprächig und nett.

Als er dann im Wohnzimmer auf seinem Laptop die Rechnung vorbereitet hat, ist er irgendwie komisch geworden. Hat mich angesehen. Hat andauernd an mir vorbeigeschaut. Hat wieder zu mir gesehen. Und war nicht mehr sehr gesprächig, sondern irgendwie merkwürdig. Zuerst dachte ich, er hats einfach eilig.

Und dann ist mir aufgefallen, dass er auf meine neue, tolle Plot-Wand im Wohnzimmer geschaut hat.

Und mitten drin, da leuchtet ein Wort wunderschön raus.

Tja. Ähm.

Ich geb zu, das macht eine merkwürdige Optik. 😉

 

Einmal Herzschmerz, aber schnell.

Da ich jetzt wieder mitten in einem Buch stecke, brauche ich sie häufig: Meine Playlists. Ich hab auf spotify Listen, die nach Stimmungslagen benannt sind, mit solch aussagekräftigen Namen wie „lonely city evening“, „epic love“, „i hate you so much right now“, „silent“, „kitsch as kitsch can“, „happy peppi“ und „feeling weird“. Ich verwende Musik, um die richtig Stimmung auszulösen, wenn ich eine bestimmte Szene schreiben will.

Herzschmerz-Liebesdrama zu induzieren geht bei mir mit den Ärzten recht fix – vielleicht weil ich als Teenager mal ganz unsterblich und abgrundtief unglücklich verliebt war, und dazu die Ärzte auf Repeat gehört hab. Mit diesen Songs fällt es mir leicht, die Gefühle wieder abzurufen und sie dann beim Schreiben für meine Charaktere zu verwenden. 😉

In die andere Richtung funktioniert es auch: Früher (so unter Zwanzig), als ich noch vieel Zeit zum Lesen hatte, da ist es mir oft passiert, dass ich ein ganzes Wochenende nichts anders gemacht hab. Jap, ich war nicht so das Partytier als Teenie. 😉

Da das noch vor youtube und Spotify war (ich bin immerhin älter als das Internet!), hab ich oft CD gehört. Wenn man in die Geschichte kippt, merkt man ja nicht mehr, wie die Zeit vergeht und die CD sich wiederholt, und wiederholt, und wiederholt. Aber scheinbar brennt es sich ins Unterbewusste ein – denn ich krieg bei „Now I Know What Made Otis Blue“ Gruselgefühle und akute Angst vor Kanaldeckeln, weil die Kuschelrock (Gibt’s Kuschelrock eigentlich noch?) im Hintergrund lief, als ich „Es“ an einem Wochenende ausgelesen hab.

Habt ihr auch solche Songs, die bei euch immer eine bestimmte Gefühlslage auslösen?