Montagsfrage: Kopfkino?

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Montagsfrage: Wenn du liest, stellst du dir dann bewusst alles vor oder passiert das eher automatisch? Oder liest du einfach ohne Kopfkino?

Die heutige Frage hat sich Dark Fairy von Dark Fairys Senf ausgedacht – vielen Dank dafür! 🙂

Wenn ich lese (und das Buch ist gut geschrieben), dann öffnet sich schon nach ein paar Seiten eine Falltür in meinem Kopf, und schwupp, bin ich mitten im Buch. Das ist nicht wie Film, eher so, als wäre ich mittendrin, würde das alles miterleben. So wie Bastian Balthasar Bux in der unendlichen Geschichte. Das geht mir schon so, seit ich klein bin  … da war ich oft ein paar Stunden mitten im Buch, hab nicht bemerkt, dass ich umblättere, dass die Zeit vergeht, dass irgendjemand mich ruft… die Welt außerhalb des Buches war einfach nicht mehr existent.

Mittlerweile ist das etwas schwieriger – erstens bin ich kritischer geworden, was Texte angeht, und zweitens hab ich viel zu wenig Zeit zum Lesen.

Ich hab auch erst vor ein paar Jahren festgestellt, dass das mit dem Kopfkino nicht allen Menschen so geht. Große Erstaunen. Ich dachte immer, das ist ein built-in Feature, dass bei jedem funktioniert.

Beim Schreiben gehts mir genau so – ich setzte meine Kopfhörer auf, schalte Musik ein und beginne die Kapitel von gestern Korrektur zu lesen. Dabei kippe ich in den Text, und wenn ich losschreibe, dann erzähle ich einfach nach, was ich erlebe. Deswegen sitze ich dann gelegentlich auch mal vor mich hinschniefend vor dem Laptop. Beim ersten Buch hat Mr. Cole mich dann immer augenrollend gefragt: „Schon wieder der Prolog?“ … Ich bin durchschaubar wie Plexiglas.

Übel wird das mit dem Kopfkino erst, wenn ich versuche, meine Texte auf Fehler hin durchzulesen. Ich muss mich wirklich anstrengen, nicht reingesaugt zu werden. Laut Vorlesen hilft … allerdings wirkt das ein wenig verhaltensoriginell. Nicht gut, wenn man im Kaffeehaus arbeitet. 😉

5 Gedanken zu “Montagsfrage: Kopfkino?

  1. Huhu 🙂

    Wie? Es gibt Menschen, die kein Kopfkino haben? Wie machen die das dann? Versteh ich nicht. Ich brauche mein Kopfkino, um überhaupt bei der Sache zu bleiben. Wenn ich nicht sehen kann, was in der Geschichte passiert, sehe ich ja nur Buchstaben und das ist doch voll langweilig auf Dauer… oO

    Viele liebe Grüße,
    Elli

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  2. Das mit der Falltür finde ich super ausgedrückt! 😀 Genau so kann man es wohl beschreiben. Die Seiten und die Zeit verschwimmen zu einem großen nichts, weil man wo anders ist und nicht mehr man selbst sondern die Protagonistin/ der Protagonist. ^^

    Gefällt 1 Person

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