… braucht es ein ganzes Dorf.

Heute hab ich FM3 aus der zweiten (und letzten) Lektoratsrunde zurückbekommen. Als ich das Feedback durchgelesen habe, sind mir zwei Gedanken im Kopf herumgespukt: Ich bin ziemlich glücklich und ein wenig stolz, dass ich dieses Buchprojekt durchgezogen habe… Ich hab viel dabei gelernt, vor allem, weil es so schwierig zu schreiben war. Und ich bin unglaublich dankbar für die Hilfe, die ich in den letzten Monaten bekommen habe. Ohne die Menschen in meiner Umgebung hätte ich es nicht geschafft.

Kennt ihr dieses afrikanische Sprichwort, in dem es heißt, dass man, um ein Kind zu erziehen, ein ganzes Dorf braucht?

Ich denke, mit einem Buch ist es so ähnlich. Obwohl jeder Autor alleine schreibt, ist niemand eine Insel. 😉 … Und Bücher brauchen eine Menge Geburtshelfer.

Da ist Mr. Cole, der sich meine Plotideen geduldig anhört. Der auch nach der siebenundzwanzigsten Version nicht die Geduld verliert… obwohl Liebesromane jetzt nicht so richtig sein Ding sind. Der mir am Wochenende vor einer Deadline den Rücken frei hält und mich mit meinen Lieblingsstiften und Kaffee versorgt.

Da sind meine Freundinnen, die großzügig damit leben, dass ich manchmal so sehr in eine Idee vertieft bin, dass man mit mir über nichts anderes vernünftig reden kann. Dann gibt es tolle Menschen, die mir mit ihrem Fachwissen weiterhelfen: Eine Psychologin, ein Musiker, eine Intensivkrankenschwester, eine Zuckerbäckerin, eine Volksschullehrerin, ein Keramiker, eine Reitlehrerin.

Und die Bibliothekarin, die mir Fachbücher bestellt und meine Romane an Leserinnen empfiehlt. Mit der man herrlich über Bücher und übers Schreiben fachsimpeln kann.

Freunde und Bekannte, die meine Bücher lesen, weiterempfehlen und sogar verschenken. Köhlchen, der öfter mal nachfragt, ob ich mein Pensum für heute schon geschrieben habe. Der will, dass seine Hausübungen lektoriert werden. 😉 Der Abends beim Einschlafen immer Details zu meinen Drachen hören will, und ziemlich stolz ist, dass seine Mama „richtige“ Bücher schreibt.

Meine Testleserinnen… ohne die meine Bücher viel schlechter wären. Die mir ihr Feedback geben, die mitfiebern, die mich auf Fehler hinweisen und aufmuntern, wenns mit dem Schreiben mal nicht so gut geht. Menschen, die ich teilweise im „echten“ Leben gar nicht kennen, und die mir trotzdem übers Internet engelsgeduldig Fragen beantworten.

Menschen, die mir Emails schreiben und erzählen, dass sie beim Lesen weinen und lachen mussten, und dass meine Geschichte sie berührt hat. Bloggerinnen, die sich die Zeit nehmen, detaillierte und gut durchdachte Kritiken zu schreiben… es ist schwer zu erklären, wie viel mir das bedeutet.

Und dann natürlich „mein“ Team an Profis, das mich bei Lektorat, Korrektorat, Buchsatz und Grafik unterstützen, und mir mit ihrer ziemlich gnadenlosen Kritik dabei helfen, besser zu werden.

Vielleicht bin ich ein wenig emotional, weil sich die Arbeit an FM3 jetzt wirklich dem Ende zuneigt. Nur noch einmal durcharbeiten, ab ins Korrektorat … und dann ist es so weit!

An Tagen wie heute wird mir jedenfalls so richtig klar, wie viele tolle Menschen ich in meinem Leben habe, die mich beim Erzählen meiner Geschichten unterstützen. Ihr seid die Besten. Ich bin mir nicht sicher, womit ich euch verdient hab … aber ich bin froh, dass es euch gibt! Danke. Für alles. ❤

 

 

 

Erkenntnisse zum Tag

  1. Wenn dir ein Mann in Gorillakostüm in einem Einkaufszentrum eine Kokosnuss schenkt, dann ergibt das eine Sauerei daheim.
  2. Ich finde es lustig, welche im Vergleich riesigen Zweige Vögel im Frühjahr durch die Luft befördern. Mich erinnert das immer an die Menschen, die ich in der Dominikanischen beobachtet hab …  die meterlange Rohre, Leitern, Waschmaschinen und whatnot auf Mopeds transportieren. Irgendwie denkt man bei beidem, das kann nicht gut gehen. Und trotzdem klappt es.
  3. Ich hab eine Zeit lang mit dem Gedanken gespielt, die Drachensachen vielleicht aus zwei Perspektiven zu schreiben – einmal aus der Sicht von Jolanda in der ersten Person, und dann eventuell in dritter Person aus der Sicht einer anderen Person. Aber nachdem ich jetzt ein Buch gelesen habe, das genau so geschrieben ist, da weiß ich, dass mich das als Leserin irritiert. Also nur Jolanda.
  4. Seit gestern wissen wir: Beim Skateboardfahren mit der Nase zu bremsen empfiehlt sich nicht. Köhlchen sieht aus, als hätte er einen Boxkampf hinter sich. Seufz. Oder wie eine Freundin von mir festgestellt hat: Das kommt davon, wenn Kinder ihre Freizeit mit Sport an der frischen Luft verbringen. Beim Fernsehen wär das nicht passiert. 😉
  5. Bin mit der ersten Staffel durch und ziemlich hingerissen: Mozart in the Jungle ist im Moment die Droge meiner Wahl … Falls ihr Amazon Prime habt, solltet ihr das nicht verpassen. Vor allem, wenn ihr so wie ich eine Schwäche für s-panis-en  Akzent und exzentrische Künstlertypen habt.