Dear Prudence:

Eine meiner liebsten Kolumnen ist schon seit langem „Dear Prudence„: Advice on morals and manners. Zum einen, weil die Probleme der Ratsuchenden zwischen komplett abstrus, herzzerreißend und schundromanwürdig oszillieren. Zum anderen, weil die Schreiberin Emily Yoffe mit ihren Antworten meist voll ins Schwarze trifft – Bodenständig, direkt und mit ziemlich viel trockener Humor. Was bleibt einem auch anderes übrig, wenn eine Leserin anfragt, ob sie tatsächlich Kindern, die nicht aus ihrer reichen Nachbarschaft stammen, Halloween-Candy austeilen muss? Gesindel! Oder wenn ein schwules Zwillingspärchen um Rat bittet, wie sie ihrer Familie denn am besten ihre Beziehung beichten. Oder die Kinder, deren Vater darauf besteht, dass sie einmal mehrere Beerdigungen für ihn veranstalten: Für jede Geliebte eine. Damit die auch nach seinem Ableben keinen Wind voneinander kriegen.

Mit einem Wort: Großartig. Wenn ihr mal ein paar Stunden zu füllen habt, und gerade nicht wisst, nach welchen Buch ihr greifen sollt – Dear Prudence kann ich empfehlen.

Eigentlich wollte ich diesen Linktipp ja schon länger mal posten. Nun hat mich aber die Zeit überholt – seit Kurzem ist klar, dass Emily Yoffe geht. Schluchz! Ihre Nachfolgerin wird Mallory Ortberg, die ironischerweise vor Kurzem erst einen Artikel zu „Dear Prudence“ verfasst hat. Auch sehr lesenswert. Und vielversprechend, wenn es um die Zukunft der Kolumne geht.