Ich bin ja eine Minimalistin im Herzen – ich versuche mein Leben so einfach wie möglich zu gestalten, um für die wichtigen Dinge mehr Zeit zu haben. In den letzten Tagen war aber so viel Kram zu erledigen, dass ich gefühlt meiner Zeit immer hinterher war.
Kaum war ein Artikel von meiner Wunderlist verschwunden, hatten sich 2 neue draufgemogelt. Dinge, die normalerweise reibungslos laufen, wurden plötzlich zu riesigen Projekten. Statt einfach nur Winterreifen aufs Auto zu montieren, hat mir der Mechaniker mitgeteilt, dass Reparaturen anstehen, die den Wert meines netten, alten Golfs deutlich übersteigen. Argh! Damit wurde aus einem „Ich hab mal einen halben Tag kein Auto“ dann doch eine richtige Aufgabe … kleines, gebrauchtes Auto suchen, prüfen, kaufen, anmelden, altes Auto abmelden, verkaufen. Ächz.
Aber es gibt auch positive Nachrichten – mit Teil 3 der Finley Meadows-Serie gehts voran! Nachdem ich ein paar große berufliche Projekte abgeschlossen habe, kann ich mich endlich wieder mehr dem Schreiben widmen. Ich hab einen Teil des Buches schon zu meinen Testleserinnen geschickt und super Feedback erhalten.
Ein paar Plotlinien haben mir Schwierigkeiten bereitet – da hat mich meine nette Lektorin (die Textehexe) unterstützt. „Küss mich einfach immer weiter“ erzählt ja die Geschichte von Adele und Rouven, und schließt zeitlich direkt an Teil 1 an. Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich in den Kopf einer Frau zu versetzten, die doch schon ein paar Jahre älter ist als man selbst.
Ich kann ja nur von meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Älter werden schließen. Und die sind eigentlich positiv: Mit Mitte 30 bin ich viel gelassener, als ich es noch mit 20 war. Wenn das so weitergeht, bin ich in Adeles Alter tiefenentspannt 😉
Wie ist das bei euch? Könnt ihr euch in die Gefühlswelt älterer Menschen reinversetzen? Denkt ihr, dass sich mit dem Alter was verändert? Stellt ihr da einen Unterschied fest? Das ist übrigens keine reine Neugier, sondern Recherche 😉
Tatsächlich schreibe ich gerade selbst an einer Liebesgeschichte aus der Sicht eines Rentnerpaares, und dabei greife ich auf die Erfahrung zurück, die ich als Zeitungsredakteurin gemacht habe: unzählige Artikel zur Gold- und Diamanthochzeit. Ich bewundere immer die Gelassenheit alter Menschen, die so lange zusammen sind. Sie strahlen das so aus, dieses: Wir haben alle Stürme erlebt, jetzt bringt uns nichts mehr aus dem sicheren Hafen heraus. Sie erinnern sich gerne an ihre Anfänge, aber immer mit diesem Lächeln: Ah, nur eine so junge Frau kann nach der Liebe auf den ersten Blick fragen oder nach dem Rezept für eine lange Ehe. Das ist übrigens Humor und sich immer wieder zusammenraufen. Toll sind auch die alten Leute, die nach vielen Jahren als Witwe/Witwer wieder einen Gefährten finden, oft im betreuten Wohnen, und dabei eine sehr moderne Partnerschaft pflegen, die alle moralischen Zwänge ihrer Kindheit über Bord wirft: Jeder hat sein Appartement, geheiratet wird nicht, aber man gibt sich Liebe. Herrlich!
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